Fit in die Zukunft
Vorwort zum Jahresbericht 2017 des Spitex Verband Kanton Solothurn
Angesichts der demografischen Entwicklung wird die Spitex einer der wichtigsten Dienstleister im Gesundheitswesen der Schweiz werden. Die Spitex ermöglicht Menschen, die professionelle Betreuung und Pflege brauchen, weiterhin zu Hause im vertrauten Umfeld zu leben. Dies entspricht dem Wunsch nach Selbstbestimmung und fördert den Erhalt vorhandener Ressourcen. Zudem ist die ambulante Versorgung gegenüber einem Heimaufenthalt kostengünstiger.
Der Grundversorgungsauftrag der Spitex ist unbestritten. Wir haben auf der einen Seite moderne, wirtschaftlich geführte Dienstleistungsbetriebe und auf der anderen Seite Besteller, die den fairen Preis der Leistungen kennen und bereit sind, dafür zu bezahlen. Was auf dem Papier wie eine klare Ausgangslage aussieht, ist in der Praxis im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsversorgung etwas komplizierter. Bereits eine klare Definition des Grundversorgungsauftrages birgt einigen Konfliktstoff, auch das Festlegen eines fairen Preises wird zu Diskussionen führen. Es ist ja nicht so, dass sich in diesen Fragen nur die Spitex und Einwohnergemeinden einigen müssen. Es gibt einen mehr oder weniger engen gesetzlichen Rahmen zu beachten. Die Krankenkassen werden ihre Sicht geltend machen und auch die Interessen von Patientinnen und Patienten beziehungsweise der Steuerzahlenden müssen berücksichtigt werden.
In diesem komplexen Umfeld müssen sich die Spitex-Organisationen als Unternehmen verstehen und sich entsprechend positionieren. Die Spitex muss transparent machen, wie sie organisiert ist, ihren Auftrag erbringt und wie sie mit finanziellen Mitteln umgeht. Transparent und unternehmerisch auftreten steht nicht im Widerspruch zum Non-Profit-Gedanken. Keinen Gewinn anzustreben, schliesst wirtschaftliches Denken und Handeln nicht aus.
Die im Kanton laufende Revision des Sozialgesetzes hat zum Ziel, die ambulante Pflege und Betreuung der Subjektfinanzierung zu unterstellen. Diese fördert die unternehmerische Ausrichtung von Grundversorgern wie die Erfahrung bei den Heimen zeigt. Gleichzeitig können durch die Revision Pendenzen im Zusammenhang mit der Pflegefinanzierung erledigt werden.
Das gewählte Modell wird für einen Teil der Spitexbetriebe Veränderungen bedeuten, die trotz der vorgesehenen Übergangsfrist eine grosse Herausforderung darstellen werden. Ich bin überzeugt, dass der neue Kurs sich aber schlussendlich für alle Beteiligten lohnen und auszahlen wird.
Sehen die Gemeinden die Spitex als effiziente, gut strukturierte Dienstleister, werden auf Gemeindeebene die nötigen Mittel auch zur Verfügung gestellt. Was ich Ihnen als Regierungsrätin zudem versichern kann: Gerade in Zeiten der Veränderungen und der knappen Ressourcen kann sich die Spitex darauf verlassen, vom Kanton fachlich begleitet und unterstützt zu werden.