Besinnliche Geschenke

Weihnachten steht vor der Tür und die Geschenke sind bereit. Es gibt aber einige, die den Weihnachtstag nicht abwarten konnten und mit grosszügigen Geschenken bereits vorher lang ersehnte Wünsche erfüllt haben.

Da hat doch die Gemeinde Däniken den Steuersatz derart massiv gesenkt, dass sogar manch bürgerlichem Politiker nicht recht wohl dabei war. Steuerwettbewerb unter Gemeinden? Will Däniken vielleicht ihr bisher nicht verkäufliches Industrieland mit Briefkästen von Holdingfirmen füllen? Als Geschenk des Himmels (sprich Kühlturms) erweist sich der Umstand, dass ein Kernkraftwerk offenbar nur gerade die Standortgemeinde belastet und alle Nachbarn von der Wohltat des Goldregens ‚verschont’ bleiben. Ich hätte noch einen zweiten Geschenkvorschlag an die Gemeinde Däniken: Holt den Mystery Park von Interlaken auf euer Industrieland und erklärt dort euren Nachbargemeinden das Wunder von Däniken!

Die solothurner Regierung hat ebenfalls bereits ein stattliches Geschenk verpackt: eine halbe Million aus dem Lotteriefonds für das Sechseläuten 2008 in Zürich. Natürlich, dieses Geschenk hat durchaus seinen Reiz, vor allem, wenn man weiss, dass bei einer Teilnahme am Umzug Kostümzwang besteht.


Man stelle sich doch Regierungsrat Christian Wanner im Rokkokogewand hoch zu Ross vor, dem gemeinen Volk gnädig zuwinkend. Oder die Regierungsräte Klaus Fischer und Walter Straumann, etwas unsicher im Sattel, dafür mit kräftiger Unterstützung der Weiberzunft und deshalb in sicherer Distanz zum offiziellen Sechseläutenumzug der Männer-Zünfte. Die dannzumalige Frau Landammann Esther Gassler wiederum unter beeindruckender Marschdisziplin mit geschultertem Metzgerbeil in der Handwerkstracht ihren Mann stellend und schliesslich Regierungsrat Peter Gomm – in Beduinen-Kostümierung der Zunft zum Kämbel - beim Bögenverbrennen heldenhaft den schädlichen Rauch abwehrend.


Doch statt ein Geschenk von einer halben Million nach Zürich zu tragen, auch wenn damit etwas Solothurner Kultur mitgeliefert wird, hätte man doch selber eine ‚Hundsverlochete’, wie ein Altkantonsrat das Sechseläuten kürzlich in einem Leserbrief bezeichnete, organisieren können. Zum Beispiel durch das Verlochen von Hunden, äh, einer halben Million unter dem Munzingerplatz in Olten. Damit dort wenigstens die Autos parken können, wie es die Oltner Gewerbetreibenden seit Jahren wünschen, auch wenn die Einkaufsläden immer mehr fehlen, um in dieser Stadt ein würdiges Weihnachtskaufen zu zelebrieren.

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