Rettet die Oltner Kinomeile!

Vor ein paar Wochen haben wir Erstaunliches erfahren. Der Kanton Solothurn und die Stadt Solothurn haben zusammen ein Hotel gekauft. Das Hotel Krone mitten in der Altstadt von Solothurn sei eine Geldanlage, darum habe man den Kauf in Eigenregie als Finanzanlage getätigt, ohne zuvor die Kantons- und Stadtparlamente zu fragen. Regierungsrat Straumann hat den Kauf nicht zuletzt auch noch mit Eigeninteressen begründet. Das Restaurant soll bestehen bleiben und nicht etwa einem Verkaufsladen weichen. Schliesslich sei dieses Hotel Teil der Solothurner Seminarmeile.


Nüchtern betrachtet muss aber festgestellt werden, dass diese langfristige Investition kaum eine sichere Geldanlage darstellt. Ein mit einem Baurecht belastetes Grundstück mit einem maroden Hotel kann wohl kaum innert nützlicher Frist zu flüssigem Geld verwandelt werden. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Kantonsregierung der Stadt Solothurn einen Dienst erweisen wollte und dabei in der Hitze des Gefechtes  die demokratischen Spielregeln nicht eingehalten hat. Wer weiss, vielleicht hätte das Kantonsparlament ein Engagement der Regierung im Gastgewerbe ja sogar positiv aufgenommen.


Wie auch immer. Was aber kann die Stadt Olten aus diesem Ereignis lernen? Das Engagement der Stadt Solothurn, die Entwicklung des städtischen Raumes auch durch den Kauf von Immobilien zu steuern und zu gestalten, ist vorbildlich. Wie das Beispiel Hotel Krone zeigt, hat die Stadt Solothurn es sogar geschafft, die Kantonsregierung für dieses Anliegen zu begeistern. Der vor Jahren eingeführte Begriff „Seminarmeile“ ist zum „Killerargument“ geworden, wenn auch niemand so genau weiss, wo diese Semiarmeile anfängt und aufhört.
Ganz anders die Situation in Olten. Da werden Prioritäten geprüft und Experten beschäftigt, und vor lauter Prüfen hat die Stadt in den letzten Jahren alle strategisch wichtigen Liegenschaftskäufe verpasst. Vielleicht müsste den Experten bloss jemand beibringen, dass auch die Stadt Olten eine Meile hat, die es in sich hat: die Oltner Kinomeile! Die Stadt Olten verfügt über ein reichhaltiges Kinoangebot, das die beiden Stadtseiten miteinander verbindet. Vom Kino Palace und Tiffany soll der Oltner Kinomeilen-Flanierer durch eine möglichst kurze Winkelunterführung über die alte Brücke oder über den neuen Aaresteg auf die linke Stadtseite zum Kino Lichtspiel kommen und dann über die verkehrsbefreite neu gestaltete Innenstadt zum Kino Capitol geführt werden. 
In diesen Tagen wurde bekannt, dass das Kino Lichtspiel verkauft werden soll. Wer weiss, vielleicht wartet die Solothurner Regierung ja bloss auf ein Zeichen der Oltner Stadtregierung und wäre mit einem unbürokratischen Hilfsangebot zur Stelle. Für den Kauf gäbe es zwei Gründe: Zum einen würden die Stadt und der Kanton den Erhalt eines Kinos sichern und zum andern könnte durch den Kauf des Kino Lichtspiels die Oltner Kinomeile erhalten bleiben.


Ein nicht ernst zu nehmender Vorschlag? Vielleicht sollten wir Oltnerinnen und Oltner doch lieber bei dem bleiben, was wir am besten können: beim Prüfen und Warten…

 

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